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Die Zukunft der Schwangerenberatung im Landkreis

Mitgliederversammlung am 13. 11. 2000 in Bad Gögging mit Herrn König, Geschäftsführer des Caritasverbands Kelheim und Frau Hutzenthaler, Schwangerenberaterin vom Sozialdienst katholischer Frauen, ab Januar Donum Vitae

Die Veranstaltung wurde wegen der Aktualität des Themas kurzfristig anberaumt. Der Kreisverband wollte sich angesichts der recht emotionalen und kontroversen Diskussion ein genaueres Bild darüber machen, wie es mit der Schwangerenberatung im Landkreis weitergehen wird, wenn die katholische Kirche aus der staatlichen Schwangerenberatung aussteigt. Von kirchlicher Seite wurde ja bereits der Vorwurf erhoben, dass mit dem Eintritt von Donum Vitae in die Beratung mit Schein eine Spaltung in eine Laien- und eine Amtkirche drohe.

Zunächst wurde die gegenwärtige Situation der kirchlichen Schwangerenberatung vorgestellt: In den Räumen der Caritas in Kelheim und in Mainburg hält Frau Hutzenthaler im Auftrag des Sozialdiensts katholischer Frauen je einmal in der Woche Beratungsstunden ab, sonst arbeitet sie in Landshut. Der für Abtreibungen vorgeschriebene Beratungsschein kann bis zum Jahresende ausgestellt werden.  1/3 bis ¼ der Frauen, die zur Beratung kommen, nehmen den Beratungsschein mit. Ob es letztendlich zum Abbruch kommt, kann nicht festgestellt werden, da keine Rückmeldung erfolgt. Die Beraterin wird unterstützt durch ein Team von Fachleuten (Ärztin, Eheberaterin, Seelsorger, Psychologen ect.). 1999 nahmen 132 Frauen in Kelheim und Mainburg die Beratung bei 218 Kontakten in Anspruch; 6 davon waren Hausbesuche. Nachdem der Papst den Ausstieg aus dem bisher von den Bischöfen akzeptierten System durchgesetzt hat, wird im Kreis Kelheim ab 01.01.2001 von Regensburg aus 1 x wöchentlich im Kelheimer Caritaszentrum und im Mainburger Sozialzentrum eine kirchliche Beratung ohne Schein stattfinden. Die Beratungsstellen leisten bereits jetzt in erster Linie Hilfe bei der Vermittlung von materieller Unterstützung. Die wirkliche Konfliktsituation eines Schwangerschaftsabruchs stellt sich selten. Die Anspruchnahme der kirchlichen Beratung hängt also abgesehen von der professionellen Kompetenz von den materiellen Fördermöglichkeiten ab. Durch die Zusicherung, dass diese in Zukunft von der Landesstiftung für Mutter und Kind finanziert werden, nachdem die staatliche Förderung aufhört, scheint die Finanzierung gesichert. Weitere materielle Zuwendungen werden von einem bischöflichen Hilfsfonds geleistet, ebenso wird die Beratungsstelle samt Personal von der Kirche bezahlt.

Ein neues System der staatlich anerkannten Schwangerenberatung als Nachfolgerin der bisherigen kirchlichen Beratung mit dem Ziel des möglichst weitgehenden Schutzes des Lebens wird mit "Donum Vitae" aufgebaut, einem Verein, dem namhafte katholische Laien, auch eine Reihe von FU-Vorstansmitgliedern, angehören. Durch die zu erwartende staatliche Anerkennung dieser Institution fließen ihr die bisher der kirchlichen Schwangerenberatung gewährten staatlichen Fördergelder zu, die an die Bedürftigen weitervermittelt werden können. Staatlich geförderte Schwangerenberatung leisten auch die Gesundheitsämter.

In der lebhaften Diskussion stellte sich heraus, dass die finanzielle Situation von Donum Vitae noch nicht gesichert ist. Deshalb wurde beschlossen, sich dafür einzusetzen, dass die bisherige Förderung durch den Landkreis ab dem kommenden Jahr an Donum Vitae geleistet wird. Im übrigen beklagten mehrere Anwesende, dass nicht mehr Frauen statt einer Abtreibung ihre Kinder zur Welt bringen und zur Adoption freigeben, wo so viele Paare vergeblich ein Kind zu adoptieren wünschen. Außerdem wurde die Ansicht geäußert, es müssten zusätzliche Betreuungsmöglichkeiten für ganz kleine Kinder geschaffen werden, um sie wenigstens hin und wieder einmal tageweise betreuen zu lassen, wenn man einmal eine wichtige Angelegenheit erledigen muss.

Frau Hutzenthaler wies darauf hin, dass Förderkreise vor Ort gegründet werden können.

 

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Frau Dr. Weida begrüßt die Teilnehmerinnen der gut besuchten Versammlung.

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Die beiden Referenten antworteten geduldig auf alle Fragen

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Mit lebhaftem Beifall und einem kleinen Geschenk wurden Frau Hutzenthaler und Herr König verabschiedet.


Frau Dr. Weida im Gespräch mit Frau Zellner aus Bad Abbach


 

 

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$Date: 2001/01/16 09:49:59 $