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Was ist los mit der deutschen Sprache?

Mitgliederversammlung am 1. Juli 2003

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Wissen Sie, was ein Claim ist? Ein Anteil an einer Goldmine? Auch, aber der CSU-Claim ist offenbar dasselbe wie das CSU-Motto, nämlich derzeit "näher am Menschen". Was meinen Sie, wie viele Menschen außer den Verfassern des Werbemittelkataloges das verstehen? Nachdem uns in der letzten Zeit auch noch Einladungen zu Talkrunden und Infopoints den Blick geschärft hatten, luden wir gemeinsam mit dem CSU-Kreisverband die Vorsitzende des Vereins Deutsche Sprache Regensburg Stadt und Land Frau Irene Liefländer zu einer gemeinsamen Versammlung in die Zirbelstube des Hotels Jungbräu in Abensberg, in der wir auch einige Gäste begrüßen konnten.

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Frau Liefländer stellte klar, dass sie ebenso wie die Mitglieder des Vereins keineswegs darauf aus sei, die deutsche Sprache von jedem Fremdwort zu "reinigen", und dass sie keine chauvinistischen Absichten hegten. Sie veranschaulichte aber an überzeugenden Beispielen ihre These, dass die Überflutung mit angloamerikanischen Ausdrücken zu einer Verarmung des Deutschen führt. Die Sprache verliert ihre Kreativität, die Fähigkeit, neue Worte zu erfinden und fremde Worte zu integrieren. Wer eingangs noch nicht ganz überzeugt gewesen sein mag, war es sicher nach der geballten Demonstration von unverdaulichen "Sprachschöpfungen" wie "Funeral Master" für Bestattungsmeister oder der Information, dass man "mit dem stand-by one-way upgrade Voucher das Ticket beim check-in counter aufwerten" kann. Gelungene Beispiele kreativer Werbung auf Deutsch ließen die Anglizismen daneben recht platt aussehen.

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Frau Liefländer, die lange als Wissenschaftsjournalistin gearbeitet hat, bedauerte es, dass heute in Wirtschaft und Wissenschaft oft sogar Deutsche untereinander das Englische bei Verhandlungen und Kongressen zur Kommunikation benutzen, auch wenn sie es nur unvollkommen beherrschen. Denken und kreativ forschen kann man nur in der Muttersprache, meint sie, und die Muttersprachler haben dadurch einen Konkurrenzvorsprung. Sie wies auch darauf hin, dass die deutsche Sprache in den EU-Gremien hoffnungslos unterrepräsentiert sei, da  wir im Gegensatz  z.B. zu Frankreich nicht auf  Deutsch als Konferenzsprache bestehen. Dies sei nicht förderlich für das Ansehen Deutschlands. Sie hoffe, dass  bei der bevorstehenden Osterweiterung nicht die große Chance verspielt werde, die in der Kenntnis und dem Ansehen der deutschen Sprache in den östlichen Ländern liegt.

In der anschließenden lebhaften Diskussion wurde allgemeine Zustimmung geäußert.  Es wurde bedauert, dass selbst in den Schulen wenig deutsche Lieder gesungen werden, und de Wunsch wurde ausgesprochen, dass mehr deutsche Gedichte gelernt werden.

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