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Inklusion in der Schule - gut für alle?

Schulgespräch von CSU und FU in Bad Abbach

Inzwischen schon Tradition ist das Schulgespräch in Bad Abbach als gemeinsame Veranstaltung von CSU-und FU-Ortsverband und FU-Kreisverband. Als Referent zum hochaktuellen Thema Inklusion von Kindern und Jugendlichen mit Behinderung geladen war dieses Mal Reinhard Mehringer, Gesamtleiter des Pater-Rupert-Mayer-Zentrums Regensburg, eines Förderzentrums der Katholischen Jugendfürsorge mit dem Schwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung. Gleich zu Beginn seiner Einführung in die Thematik machte er deutlich, wie vielfältig die Behinderungen und damit auch die individuellen Fähigkeiten der dort betreuten jungen Menschen sind. Neben den verschiedensten körperlichen und motorischen Behinderungen haben viele weitere unterschiedliche Behinderungen, derzeit beispielsweise fast 60 verschiedene Formen und Ausprägungen von Autismus. Grundlage für die Arbeit mit ihnen sei eine breit gefächerte und aufwändige Förderdiagnostik. Interdisziplinäre Teamkooperation von Lehrkräften und Betreuungspersonen erforderten viel Zeit. Unter diesem Blickwinkel sah er den gegenwärtigen Trend zur Inklusion in Regelschulen mit im Schnelldurchgang fortgebildeten Lehrkräften und nur wenig zusätzlichen Lehrerstunden mit großer Skepsis. "Der Unterricht muss für alle klar verständlich sein und alle angemessen fördern", betonte er. "Wenn ein Behinderter bloß dabei sitzt, kann man nicht von Inklusion sprechen."Solle sie gelingen, sei eine gründliche sonderpädagogische Ausbildung der Lehrkräfte an Regelschulen Grundvoraussetzung. Außerdem müsste dem stark erhöhten zeitlichen Aufwand Rechnung getragen werden. "Andere Bundesländer fangen nach einer Phase der forcierten Inklusion wieder mit sonderpädagogischen Einrichtungen zumindest für Menschen mit Schwerstbehinderung an", so Mehringer. Die anschließende lebhafte und intensive Diskussion rundete im wesentlichen Mehringers Ausführungen durch entsprechende Erfahrungen der anwesenden Pädagogen verschiedener Schularten, der Kindergartenleiterin Burgi Goll, der Intensivkrankenschwester und Schulbegleiterin Uta Appoltshauser sowie betroffener Eltern und Großeltern ab. Wie bereits bei den vergangenen Schulgesprächen erwies sich die Mischung von unterschiedlichen mit der Betreuung junger Menschen befassten Berufszweigen und "Laien" als bereichernd und für das gegenseitige Verständnis förderlich. "Inklusion ja, aber mit Augenmaß: wenn sie das Kind am besten fördert, seinen Bedürfnissen am besten entspricht", dieses Fazit ergab sich aus dem Vortrag und ebenso aus der Diskussion.

 

 

 

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