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"Politik für Niederbayern. Für Europa"

Europapolitisches Frauenfrühstück mit Manfred Weber MdEP

 
 

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 Gerne richtete die Kreis-Frauen-Union ein Frühstück vor der Europawahl für ihren Europaabgeordneten und CSU-Bezirksvorsitzenden Manfred Weber aus, auch wenn zunächst der Termin dem Vorstand einige Sorge bereitete: Er hätte sich einen Wochenendtermin gewünscht. Wer würde denn an einem normalen Arbeitstag kommen können oder wollen, war die bange Frage. Erstaunlicherweise fanden sich aber am 12. Mai, einem Montag, über 50 Frauen und ein mutiger Mann in Bad Gögging im Gasthof Sonne ein, um Manfred Weber zu begegnen und mit ihm zu diskutieren - und es waren nicht nur Rentnerinnen und Hausfrauen, wie im Vorfeld eine Kritikerin vorwurfsvoll unterstellt hatte. Besonders erfreulich war, dass nicht nur das "Stammpublikum" da war, sondern auch eine ganze Reihe von Nichtmitgliedern, auch solchen, die zur CSU oder zur Parteipolitik im Allgemeinen ein eher distanziertes Verhältnis hatten. Kurz, es war ein - auch altersmäßig - recht gemischtes Publikum.

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 Das Frühstücksbüfett, das keine Wünsche offen ließ, sorgte allein schon für gute Laune und eine entspannte Atmosphäre, und bevor Manfred Weber mit seinem Referat begann, ließ er es sich nicht nehmen, alle Anwesenden mit Handschlag zu begrüßen und sich an dem einen oder anderen Tisch ein Weilchen zu einem kurzen Gespräch aufzuhalten.

In seinem klaren, schnörkellosen Referat zeigte Weber auf, dass es für Deutschland keine Alternative zur EU gibt und dass gerade auch Bayern stark von ihr profitiert. Angesichts des demografischen Wandels mit sinkenden Bevölkerungszahlen in Deutschland und anderen europäischen Ländern bei gleichzeitig wachsender Weltbevölkerung würde Deutschland mit bald nur mehr 1% der Weltbevölkerung ohne die EU rasch zur völligen Bedeutungslosigkeit verurteilt sein. Er gab Beispiele dafür, dass viel von dem Geld, das Deutschland an die EU zahlt, als Förderung wieder zurückfließt, auch an Bayern. Die EU fördere besonders die bäuerliche Landwirtschaft, wie sie in Bayern im Gegensatz zu Norddeutschland verbreitet ist.

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 Die häufig kritisierte Regelungswut werde der EU zum Teil zu Unrecht vorgeworfen. Vereinheitlichte europäische Normen ermöglichten es der einheimischen Wirtschaft erst, europaweit ihre Produkte anzubieten. Als Beleg für eine sinnvolle europäische Regelung nannte er die Vorschrift, dass Kaffeemaschinen sich nach einer gewissen Zeit von selbst ausschalten müssen. Wie vorteilhaft es ist, von einem Niederbayern im Europaparlament vertreten zu sein, erläuterte der einzige niederbayerische Europaabgeordnete - und auch der einzige niederbayerische Kandidat, der Aussichten hatte, gewählt zu werden - am Beispiel des vor kurzem drohenden Verbots des Schnupftabaks. Die Regelung richtet sich gegen Drogen, die nicht geraucht werden. Der zuständige Kommissar stammte aus Malta und hatte keine Ahnung, dass es Schnupftabak überhaupt gibt. Weber klärte ihn auf und konnte ohne Schwierigkeiten erreichen, dass der Schnupftabak durch einen einfachen Zusatz vom Verbot ausgenommen wurde. Er wies seine Zuhörerinnen darauf hin, dass die Herstellung von Schnupftabak in Niederbayern eine große wirtschaftliche Bedeutung hat. Ein Verbot hätte den Verlust von vielen Arbeitsplätzen zur Folge gehabt.

Weber ging auch auf die beiden Spitzenkandidaten Jean-Claude Juncker und Martin Schulz ein und stellte heraus, dass bei alller Ähnlichkeit in vielen Dingen doch ein gravierender Unterschied bestehe, und zwar die Position zu den Eurobonds: Mit Schulz müsse der deutsche Steuerzahler am Ende für die Schulden anderer Staaten aufkommen, was die EVP - zu der auch CDU und CSU gehören - strikt ablehne.

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 In die anschließende Diskussion konnte das Mitteilungsbedürfnis der anwesenden Damen und des Herrn weitgehend befriedigt werden. Sie brachten sich sehr engagiert mit vielen Fragen und Meinungsäußerungen ein, u.a. zum Thema "Deutschland - Bordell Europas" und zur Zwangsprostitution. Weber erwies sich als guter Zuhörer und ging auf die Beiträge ganz persönlich, überlegt und sachlich fundiert ein. Hätte er nicht gegen Mittag einen weiteren Termin wahrnehmen müssen, hätte es noch reichlich Gesprächsstoff gegeben.

Neustadts Ortsvorsitzende Regina Bauer sorgte noch mit einer anschaulichen Demonstration des Wahlmodus anhand eines echten Wahlzettels dafür, dass am Ende jede Hemmschwelle vor dem Betreten der Wahlkabine beseitigt war. Kreisvorsitzende Gudrun Weida bedankte sich bei Manfred Weber für die informative Veranstaltung mit einem Buch, das ihn in Brüssel an die Heimat erinnern könne.

Die Resonanz auf den Vormittag war besonders bei den Gästen recht positiv. Ein Nichtmitglied, das in erster Linie aus Neugier gekommen war, um den Europaabgeordneten aus der Nähe zu sehen und zu hören, zeigte sich nicht nur beeindruckt vom Referenten, der auf sie überzeugend und authentisch gewirkt habe, sondern auch davon, dass so viele Frauen sich so ernsthaft mit politischen Themen befassen. Sie müsse nun einige ihrer bisherigen Vorurteile über Parteipolitik und -politiker revidieren, meinte sie.

 

 

 

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