Erste Station am Samstag war Frauenberg (Hluboká nad Vltavou) mit seinem Märchenschloss im Tudorstil,angeblich dem meistbesuchten Schloss Tschechiens. Es hatte sich letztes Mal nicht mehr im Programm unterbringen lassen. Vorher wurde noch im 300 Jahre alten Wirtshaus Solidni Šance mit interessanter Einrichtung und vorzüglicher böhmischer Küche zu Mittag gegessen - die Reiberdatschi waren einmalig! Dann ging es zu Fuß bergauf zum weiträumigen Schlossgarten und zur einstündigen durch die überaus prunkvollen Prachträume des "Neuschwanstein Tschechiens", wie das Schloss oft genannt wird. Sie stellen nur einen Bruchteil der insgesamt 120 Räume dar. Johann Adolf II. zu Schwarzenberg ließ das ursprünglich gotische, in Renaissance und Barockzeit umgebaute Schloss nach seiner Rückkehr von den Krönungsfeierlichkeiten von Königin Viktoria 1838 bis 1871 umbauen.
Bis nach Krumau war es nun nicht mehr weit und es blieb genügend Zeit, die Zimmer im Hotel "Goldener Engel" mitten in der Altstadt zu beziehen, sich vor dem großen Ereignis auszuruhen und zu stärken und vor allem sich für Kälte und Regen zu rüsten. Es waren nämlich relativ tiefe Temperaturen und Regen vorhergesagt worden, wenn auch erst ab 23 Uhr. Verlassen kann man sich schließlich nicht darauf. Schirme waren verboten, immerhin drei der von Gudrun Weida vorsorglich mitgeführten teilweise recht betagten fünf Ersatz-Regenhäute fanden dankbare Abnehmer. Bei starkem Regen würde aber nicht gespielt, so die Regeln des Veranstalters. Mit bangen Blicken zum mittlerweile recht dunklen Himmel ging man also am Abend den Schlossberg hinauf.
Leider war das Fotografieren weder in Frauenberg noch im Theater erlaubt, so dass die Höhepunkte der Reise nicht verewigt werden konnten. Hier nur soviel: So sehr gedankt wie für diese wurde der Kreisvorsitzenden noch nie für eine Unternehmung. Kaum war der letzte Applaus verklungen, begann es zu regnen, und nicht wenig, aber das machte nichts mehr aus.
Für den Sonntag Vormittag war für die "Neuen" eigentlich eine Stadt- oder Schlossführung vorgeschlagen worden, aber lediglich ein Paar nahm an der regulären Schlossführung auf Deutsch teil, die sehr individuell ausfiel: Sie waren die einzigen Besucher! Alle übrigen genossen es, sich von der langen Nacht zu erholen, auf eigene Faust durch die Stadt zu schlendern oder eins der vielen Museen zu besuchen.
Am frühen Nachmittag wurde die Rückfahrt vorbei am Lipnostausee angetreten. Am Zisterzienserkloster Hohenfurth (Vyšší Brod) wurde eine kurze Pause eingelegt, um den Neuen die ehrwürdige Anlage und die schöne Kirche zu zeigen und die Erinnerungen vom vorigen Jahr aufzufrischen. Christian richtete es auch so ein, dass noch Zeit blieb für die Besichtigung des Geburtshauses von AdalbertStifter in Oberplan (Horní Planá), das schon für sich allein als historisches Baudenkmal sehenswert ist. Eine sehr persönlicheFührung veranschaulichte Stifters Leben und Werk anhand der Ausstellungsstücke. Von dort ging es direkt zurück in die heimischen Gefilde. Eines ist sicher: Diese Fahrt zu einer Freilichtaufführung im Krumauer Schlossgarten wird nicht die einzige bleiben.
Zum Vergrößern Photos/Graphiken bitte anklicken!
Design und Realisierung:
Egon Vellusig
Email: ev@vellusig.de
Home: www.vellusig.de
$RCSfile: 070605.html,v $
$Revision: 1.1 $
$Date: 2007/06/29 15:00:42 $